DLZ Blumenegg mechanisch fixiert mit vollflächiger PV

Leitgedanke beim Entwurf des DLZ Blumenegg war es, ein an den Ort und die Bauaufgabe angemessenes Gebäude zu konzipieren. Sämtliche Funktionen sind unter einem gemeinsamen Flugdach organisiert. Im Bereich des Wertstoffsammelzentrums wird das Dach in Analogie zum umliegenden Wald von baumartigen Holzstützen getragen. Geplant wurde das Gebäude von Architekt Reinhold Hammerer.

Das statische Konzept wurde dahingehend entwickelt, eine möglichst wirtschaftliche Baukonstruktion zu entwerfen, was eine exakte Abstimmung der gewählten Holzbausysteme erforderte. Eine Besonderheit ist die Befestigung der PV-Module, die komplett durchdringungsfrei und gleichzeitig ohne Gewichtsauflagen hergestellt wurden. Dadurch konnte das Dach als Leichtdachkonstruktion ausgeführt werden, was ein erhebliches Kosteneinsparungspotential darstellte. Die Gesamtkosten der Konstruktion lagen dadurch cirka 15% unterhalb einer vergleichbaren Stahlkonstruktion. 15 Stück Brettschichtholz-Hauptträger liegen mit einer Länge von 32 m über vier gelenkig gelagerte Schrägstützen aus rohen Baumstämmen auf lediglich acht Holzstützen auf. Darüber liegen Zweischneiderbalken welche im Modulraster der PV-Anlage von 1,70 m angeordnet sind. 53 im Dach eingebaute und auf den PV Raster abgestimmte Oberlichter sorgen für ausreichend Tageslicht.
Die Photovoltaikanlage auf dem Dach des DLZ war 2014 die größte dachparallele Anlage in Österreich und erreicht mit 1.458 Modulen eine Gesamtleistung von cirka 365 kwp. Der Stromertrag pro Jahr beläuft sich auf ca. 310.000 kWh. Damit können cirka 105 Einfamilienhaushalte mit Strom versorgt werden. Die gewählte
fünf Grad Variante ergab sich aus der gegebenen Dachneigung und der Wirtschaftlichkeitsberechnung, in der die Unterkonstruktion eine wesentliche Rolle spielt.

Unter der Photovoltaikanlage wurde das Dach mit der ökologischen Sucoflex TPO abgedichtet. Die Sucoflex TM 1,8 mm Bahn wurde mechanisch in der Fläche befestigt. Im Randbereich wurde zur Vermeidung hoher Anschlusshöhen ein Dachrand mit folienkaschierten Blechen ausgeführt. Entwässert wird das Dach über drei durchgängige mit Folie ausgekleidete Rinnen im Abstand von zehn Meter an der Traufe und in der Dachfläche. Um mehr Platz für die PV Anlage zur Verfügung zu haben, fungieren die Rinnen gleichzeitig als Wartungswege für die PV-Anlage. Aus diesem Grund sind in der Rinne ebenfalls die AMCO Primo Anschlagpunkte mit einem überfahrbaren Seilsystem montiert.
Die Verbindung von PV-Anlage und Abdichtung erfolgt mit dem System Sunova. Bei diesem werden auf die Abdichtung Alu-Profile aufgelegt, welche mittels Laschen mit der mechanisch befestigten Sucoflex TM verschweißt werden. Dadurch konnte die PV Anlage durchdringungsfrei montiert werden.