Nützliche Begriffe

Der Abflussbeiwert C berücksichtigt die Dachneigung, die Rauigkeit und den Grad des Wasseraufnahmevermögens der Dachfläche. Der Abflussbeiwert ist für die Dimensionierung der Dachentwässerung entscheidend und reduziert entsprechend die Regenspende. Es gelten folgende Werte:

– C = 1,0 für Blechdächer, Dächer mit Ziegeleindeckung, Flachdächer ohne Auflast
– C = 0,8 für Kiesdächer, Pflasterflächen und Extensivbegrünungen ≤ 8 cm Schichtdicke,
– C = 0,5 für reduzierte Extensivbegrünungen ab 8 cm Schichtdicke,
– C = 0,3 für Begrünungen ab 10 cm Schichtdicke,
– C = 0,1 für Intensivbegrünungen ab 25 cm Schichtdicke.

Für die Bemessung des Dachentwässerungssystems ist zu beachten, dass die angeführten reduzierten Abflussbeiwerte nur dann bei der Planung verwendet werden dürfen, wenn die Rückhaltefähigkeit auf die gesamte Nutzungsdauer durch geeignete Maßnahmen sichergestellt wird.

wasserdichte Abgrenzung innerhalb von Dachaufbauten. In der Regel wird die Abdichtung hier auf die Dampfbremsebene (bei Bitumendampfsperren) gezogen. Die Abschottung wird angewandt um das Dach in verschiedene Bereiche zu unterteilen und somit im Falle eines Wassereintritts eine weiträumige Schadensausbreitung zu verhindern sowie eine schnellere Lokalisierung des Schadens zu bewerkstelligen.

Berechnete maximale Höhe zu der der Wasserspiegel der Ablaufelemente bzw. der Notüberlaufelemente ansteigt. Bis zu dieser Anstauhöhe darf an keinem anderen Punkt des Daches (Einfassungen, Anschlüsse) das Wasser vor dem Entwässerungselement eindringen. Diese ist Grundlage für die Dimensionierung der Entwässerungselemente bzw. wird bei der Berechnung angegeben.

Abdichtungsschicht samt An- oder Abschlüssen, die während der Bauzeit als provisorische Abdichtung dient. Sie kann gleichzeitig auch die Funktion der Dampfsperre erfüllen.

bezeichnet den Widerstand gegen äußere Brandeinwirkung. Früher bekannt und getestet als Flugfeuerbeständigkeit. Produkte mit dieser Eigenschaft werden als Harte Bedachung bezeichnet. Diese Eigenschaft ist nicht mit dem Brandverhalten im Sinne der Klassifizierung der Klasse A-F zu vergleichen.

wasserdichte Schicht auf Dachflächen zum Schutz eines Bauwerkes gegen das Eindringen von Niederschlagswasser samt aller An- und Abschlüssen.

Schichte oder Lage die den Wasserdurchgang in der Konstruktion begrenzt. Beim Dach sind Dampfsperren aus Bitumen oder Kunststoff (in der Regel PE) geeignet. Der entscheidende Wert bei der Dampfsperre ist der sd-Wert. Die Dampfsperre ist dabei so zu bemessen, dass sich die Wasserdampfdiffusion nicht schädigend auf die Schichten des Daches auswirken kann. Bei Warmdachaufbauten unter Auflast wie Begrünung, Verkehrsflächen oder Ähnliches ist zu berücksichtigen, dass auf der Oberseite der Abdichtungsschicht ständig Feuchtigkeit vorhanden ist. Die Dampfsperre ist dadurch mit einem sd-Wert von mindestens 1000 m zu bemessen, soweit kein objektspezifischer bauphysikalischer Nachweis vorliegt. 

Eigenschaften von Bauteilen mit einer diffusionsäquivalenten Luftschichtdicke von sd< 0,3 m. Unterdachbanen müssen oftmals diesen Wert erfüllen, um bei Holzbauten ein Atmen der Konstruktion zu ermöglichen. 

Schichte, die infolge ihres Hohlraumvolumens das Überschusswasser der Niederschläge und der Bewässerung aufnimmt und es zu den Dachabläufen führt. Bei Terrassen, Loggien und Balkonen muss die Entwässerung sowohl in der Abdichtungsebene als auch in der Belagsoberfläche sichergestellt werden. Die Entwässerung der Abdichtungsebene wird über Drainagematten sichergestellt.

zusätzliche Eigenschaft eines Unterdaches, durch die der Eintritt von Niederschlagswasser verhindert wird. Erhöht regensichere Unterdächer müssen in der Regel dicht verschweißt werden. Um dauerhaft auch im Nahtbereich den Anforderungen zu genügen. Die Anschlussbereiche müssen entsprechend sorgfältig ausgeführt werden. 

Dachflächen, für die eine Nutzung durch Personen vorgesehen ist und/oder zur Anbringung von Installationen,bei denen eine laufende Wartung erforderlich ist

Es werden fünf Hagelwiderstandklassen (HW 1–5) definiert, wobei 1 einem sehr schwachen und 5 einem sehr hohen Hagelwiderstand entspricht. Die Klassierung wurde aufgrund der kinetischen Energie eines Hagelkorns einer bestimmten Größe beim Auftreffen auf die Gebäudehülle vorgenommen: In die schwächste Klasse HW 1 werden beispielsweise Bauteile eingeordnet, die beim Aufprall eines Kornes mit 10 mm Durchmesser noch schadenfrei bleiben, bei einem 20 mm Korn aber beschädigt werden. Bauteile, die erst beim Aufprall eines Kornes mit 30 mm Durchmesser beschädigt werden, werden in die Klasse HW 2 eingeordnet. Bauteile mit HW 5 werden auch durch ein Hagelkorn mit 50 mm nicht beschädigt. Die Hagelwiderstandsklasse definiert also die Energie, bei der das Bauteil noch schadenfrei bleibt.

HW3: Durchmesser 30 mm – 23,9 m/s – 3,5 Joule
HW4: Durchmesser 40 mm – 27,5 m/s – 11,1 Joule
HW5: Durchmesser 50 mm – 30,8 m/s – 27,0 Joule

Unter einer harten Bedachung versteht man eine Dacheindeckung oder Dachabdichtung, welche ausreichend resistent gegen strahlende Wärme und Flugfeuer ist. Das Kriterium erfüllen Produkte mit dem Broof T1 Test aber z.B. auch Kiesauflasten. Diese Baustoffe geraten bei Brandeinwirkung von außen nicht in Brand. In Teilgebieten (z.B. in Wien und bei Hochspannungsleitungen) dürfen keine Nacktdächer ausgeführt werden. Hier ist immer eine Auflast (z.B. Kies) erforderlich um den Zweck der harten Bedachung zu erfüllen.

Luftschichte zwischen Dachhaut und Unterdach oder Unterspannung, die durchgehend von der Traufe bis zum First verläuft und mit Zuluft- und Abluftöffnungen versehen ist. Die notwendige Höhe der Hinterlüftungsebene ergibt sich aus Ortganglänge und Dachneigung. 

nominelle Dicke von Dach- und Abdichtungsbahnen ohne Kaschier- und/oder Signalschichten,Rückenvlieslagen und Oberflächenprägungen. Die effektive Dicke ist nur die Stärke der tatsächlichen Abdichtungsschicht. 

zusätzliche Regenentwässerung über Notabläufe oder Notüberläufe. Die Notentwässerung ist für das 100 jährige Regenereignis zu bemessen. (Bei der Berechnung kann die Entwässerungsleistung der Hauptentwässerung – 5 jähriges Regenereignis – abgezogen werden.) Bei der Festlegung der Position der Notüberläufe sind die vorhandenen Anschlusshöhen an aufgehende Bauteile und die allenfalls erforderlichen Anstauhöhen des Entwässerungssystems zu berücksichtigen. Die Notentwässerung muss, frei auf schadlos überflutbare Grundstücksflächen ausmünden.

Die persönliche Schutzausrüstung (PSA), bestehend aus Auffanggurt und Verbindungsmittel, ist nicht Bestandteil des Dachsicherheitssystems, sondern ein Zubehörelement und ist daher oft vom Anwender beizubringen. Teilweise werden die PSA auch in einem Schrank in der Nähe des Dachausstiegs zur Verwendung zur Verfügung gestellt. Gemäß PSA Verordnung müssen Arbeitnehmer in der Verwendung von PSA gegen Absturz besonders unterwiesen werden. Weiters sind auch regelmäßige Übungen vorgesehen Die Unterweisung muss durch eine fachkundige Person erfolgen und hat insbesondere zu umfassen:

1) richtiges An- und Ablegen der PSA,
2) ordnungsgemäße Verankerung von PSA gegen Absturz,
3) allenfalls erforderliche Berge- und Rettungsmaßnahmen.

 

Die Bemessungsregenspende in l / (s x ha) ist ein Richtwert für ein 5 minütiges Regenereignis am jeweiligen Ort. Die Dachentwässerung wird dabei mit der 5-jährlichen Wiederkehrhäufigkeit berechnet, die Notentwässerung mit der 100-jährlichen Wiederkehrhäufigkeit. Die Mindestbemessungsregenspende für Dachflächen ist mit 300 l/(s x ha) festgelegt. Für den jeweiligen Ort sind in der Regel die Bemessungsniederschläge unter ehyd.gv.at zu entnehmen und dann auf eine Bemessungsregenspende umzurechnen.

 

 

Zur Absicherung gegen Absturz über eine Dachkante flach geneigter Dächer sind nach Möglichkeit Rückhaltesysteme, die einen Absturz weitgehend ausschließen, vorzusehen. Dies wird in der Regel durch lineare Sicherungen wie Seilsysteme oder Schienensysteme bewerkstelligt.

Die geometrische Öffnung ist der lichte Querschnitt der Entrauchungsanlage (z.B. Lichtkuppel). Dies ist der kleinste Querschnitt bei geöffnetem Element. Für die Bemessung der Rauchabzugsfläche bei Stiegenhäuser ist mindestens 1 m² geometrisch freie Öffnungsfläche anzusetzen.
Die aerodynamisch wirksame Rauchabzugsfläche entspricht einem im Labor gemessenen Wert. Dieser muss für die Entrauchungselemente angegeben und geprüft werden.

Unter Schichtdicke versteht man den durchwurzelbaren Raum eines Begrünungsaufbaus. Dieser besteht sowohl aus dem Substrat als auch aus der Drainagebahn. Die Schichtdicke endet in der Regel bei der wurzelfesten Schicht (Abdichtung, Wurzelschutzfolie), durch die die Wurzeln nicht mehr gelangen können. Die Schichtdicke ist für die Berechnung der Dachentwässerung (Abflussbeiwerte) relevant.

unlösbares Verbinden von Bauteilen, die meistens unter Anwendung von Wärme erweichen und anschließend zu einer homogenen Verbindung zusammengedrückt werden. Eine Verklebung erfüllt diesen Anspruch nicht.

Die wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke (sd-Wert) ist ein bauphysikalisches Maß für den Wasserdampfdiffusionswiderstand eines Bauteils oder Bauteilschicht und definiert so dessen Eigenschaft als Dampfbremse. Im Gegensatz zum Wasserdampfdiffusionswiderstand berücksichtigt diese auch die Dicke des Bauteils. Sie beschreibt den Wasserdampfdiffusionswiderstand anschaulich, indem sie die Dicke angibt, welche eine ruhende Luftschicht haben muss, damit sie im stationären Zustand und unter denselben Randbedingungen von demselben Diffusionsstrom durchflossen wird wie das betrachtete Bauteil. Berechnet wird der sd-Wert durch Multiplikation der Dicke des Baustoffes (in Meter) mit dem my-Wert (m) des Baustoffes.

Sd < 0,3 m – diffussionsoffen
Sd 0,5 – 1000 m – Dampfbremse / Dampfsperre
Sd > 1000 m dampfdicht / diffusionsdicht

 

dauerhaft oder temporär in oder auf der Dachfläche oder am Gebäude montierte Absturz-und Durchbruchsicherungen wie Anschlageinrichtungen und Durchsturzsicherungen bei Tageslichtsystemen zur Sicherung von, am Dach befindlichen Personen, gegen Absturz.

Temporäre Maßnahmen umfassen insbesondere Sicherheitsausstattungen, die nicht dauerhaft mit dem Gebäude verbunden sind und für den kurzfristigen Einsatz angebracht werden, wie bspw. Gerüste, temporäre Anschlagpunkte und Seilsysteme, Abgrenzungen.

Der Wärmedurchgang eines Bauteils hängt ab von den Wärmeleitfähigkeiten der verwendeten Materialien und deren Schichtdicken sowie von der Bauteilgeometrie. Generell setzt sich der Wärmedurchgangswiderstand aus der Summe der Wärmedurchlasswiderstände der einzelnen hintereinander liegenden Bauteilschichten oder Bauteilkomponenten zusammen. Der Bauteilbezogene U-Wert betrachtet daher beispielsweise bei Lichtkuppeln das gesamte Bauteil und nicht nur die Kuppel/Verglasung.

diese ist die oberste Kante des Dachaufbaus. Häufig ist sie die Oberkante der Kiesauflast (Rundkorn 16/32) des Gründachaufbaus oder bei Terrassen die Oberkante des Plattenbelages oder auch des Holzrostes. Die Dachabdichtung ist nur bei Nacktdächern die wasserführende Ebene.

Funktion einer Schicht, die eine Beschädigungen der Abdichtung durch Wurzeln verhindert. Kunststoffabdichtungen wie PVC und TPO Dachbahnen sind häufig bereits von Grund auf wurzelfest (FLL Prüfung). Standard-Bitumenbahnen sind nicht wurzelfest – hier muss auf spezielle wurzelfeste Bahnen (mit Metalleinlage oder chemischen Zusätzen) oder ein zusätzliche Wurzelschutzschicht geachtet werden.

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